Stress habe ich, wenn… Wie würdest du den Satz beenden?
Wahrscheinlich so:
Stress habe ich, wenn ich eine schwierige Prüfung, zu wenig Zeit und viele Hausaufgaben habe, wenn ich eine schlechte Note bekomme, wenn ich Streit habe, wenn ich unsicher bin, was die Zukunft bringen wird, wenn alle etwas von mir erwarten und ich mich ständig unter Druck fühle usw.
Das ist eine kleine Auswahl aus einer Vielfalt von Ereignissen, die Stress und schwierige Gefühle auslösen können.
Was stresst dich? · Tipps zur Prüfungsvorbereitung
Wir haben Jugendliche gefragt, was sie alles so stresst. Die Stressoren, also die Dinge, die Stress erzeugen, haben wir in der folgenden Grafik zusammengefasst.
Erfahrungen von Jugendlichen aus dem Landkreis Waldshut im Rahmen des ressourcenorientierten Workshops „Erlebe Dich".
Eine Umfrage aus der Schweiz: Was stresst dich?
Stress wird oft als Begriff verwendet, um eine unangenehme Belastung zu beschreiben. Wenn diese Belastung lang andauert, fühlt sich die betroffene Person erschöpft. Sie spürt, wie die Kraft und Lebensfreude schwinden.
Typische Anzeichen, die auf Stress hindeuten, sind u.a. Schlafprobleme, Müdigkeit, Null-Bock-Stimmung, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Kopf- und Bauchschmerzen. Die Fachpersonen bezeichnen diese Art des belastenden Stresses als Distress.
Wie fühlt sich Stress an? · Test: Stress · Schlafqualität verbessern
Stress ist jedoch keineswegs immer nur schlecht. Stress kann auch Flügel verleihen und anspornen, die bestmögliche Leistung von sich zu geben. Der Stress, der einen Kick gibt, begeistert und gut tut, nennen die Expert:innen Eustress.
Beginnen wir mit einem Klassiker: «Stress habe ich, wenn ich eine schwierige Prüfung habe». In dieser Aussage findest du zwei Wörter, die dir helfen, Stress zu verstehen. Die zwei Wörter sind «Prüfung» und «schwierig».
Nun stelle dir eine Waage mit zwei Schalen vor: Auf der linken Schale wiegst du die Anforderungen und auf der rechten Schale wiegst du die Ressourcen.
Wenn Anforderungen und Ressourcen gleich schwer sind, das heisst zueinander im Gleichgewicht stehen, dann wirst du wahrscheinlich keinen Stress empfinden. Das Beispiel dazu: «Heute habe ich eine einfache Prüfung». Die Prüfung ist für dich einfach, weil deine Ressourcen (z.B. dein Wissen, die Zeit) genügen, um die Anforderung (= die Prüfung) zu bestehen.
Wenn die Anforderung schwerer wird, z.B. die Lehrperson teilt dir kurzfristig mit, dass die Prüfung von dir mehr verlangen wird als du ursprünglich gedacht hast, dann senkt sich die linke Schale der schweren Anforderung und der Zeiger kippt nach links: Du bist gestresst!
Oder die Anforderung bleibt gleich, aber du konntest dich nicht für die Prüfung vorbereiten. Dein Wissen und somit deine Ressourcen reichen für die Prüfung nicht aus. In diesem Fall sind die Ressourcen zu leicht, was dazu führt, dass die rechte Schale der Ressourcen nach oben steigt. Das Ergebnis bleibt dasselbe. Auch in diesem Fall kippt der Zeiger der Waage nach links: Du bist gestresst!
Wirklich? Ist das alles? Nicht ganz.
Nur wenn du Angst vor möglichen negativen Konsequenzen einer nicht bestandenen Prüfung hast, wirst du gestresst sein. Wenn dir das Ergebnis der Prüfung egal ist, wirst du wahrscheinlich ruhig bleiben. Das heißt: Du wirst Stress empfinden, wenn der Zeiger nach links kippt, aber nur wenn die negativen Folgen des «Misserfolges» für dich relevant sind.
Und wie ist es, wenn Anforderungen und Ressourcen gleich schwer sind? Kannst du dann sicher sein, keinen Stress zu empfinden?
Leider nicht, wenn du deinen Fähigkeiten wenig zutraust. Das ist der Fall, wenn du für die Prüfung gut vorbereitet bist, aber dir deine innere Stimme sagt: «Das reicht nicht! Das schaffst du nicht!». In diesem Fall bist du gestresst, nicht weil dein Wissen und deine Fähigkeiten ungenügend sind, sondern weil du zu wenig daran glaubst.
Fassen wir zusammen:
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