Freund*innen stärken
Inhalt

Tipps für ein Gespräch mit Betroffenen

Du hast dich über das Thema Essstörungen informiert und bist bereit zu helfen.

Jetzt kommt der schwierigere Teil: deine Freundin bzw. deinen Freund auf ihre/seine mögliche Essstörung anzusprechen.

Hier ein paar Tipps, wie du vorgehen kannst, um eine Freundin oder einen Freund auf ein mögliches Essproblem anzusprechen.

Du kannst:

  • darauf achten, dass ihr allein seid und der Zeitpunkt passt.
  • ihr *ihm sagen, was dir aufgefallen ist, was du beobachtest, was du wahrnimmst. Kritik ist dabei meist kontraproduktiv! Ich-Botschaften können oft leichter angenommen werden: z.B. „Ich sehe, dass du immer dünner wirst“, „Mir fällt auf, dass du dich in letzter Zeit so oft zurückziehst und viel weniger mit mir unternimmst!“ (statt z. B. „Du ziehst dich so oft zurück“).
  • deine Gefühle und Sorgen ausdrücken, z. B. „Ich mache mir Sorgen um deine Gewichtsabnahme“, „Es macht mich traurig, dass wir nicht mehr so viel Spaß wie früher haben!“ und anschließend erwähnen, dass deine Beobachtungen mit einem Essproblem zu tun haben könnten
    Verständnis zeigen, aber ohne das Essproblem gut zu heißen.
  • anbieten, dass deine Freundin*dein Freund jederzeit auf dich zukommen kann, wenn sie*er darüber reden will.
  • anbieten, bei der Suche nach weiterer Unterstützung zu helfen, z. B. beim Suchen von Adressen von oder durch Begleitung zu einem Beratungsgespräch.
  • zuhören, geduldig sein und sie*ihn ernstnehmen.
  • deine Freundin*deinen Freund weiterhin normal behandeln – also so, wie vor eurem Gespräch über eine mögliches Essproblem.

Ein Gespräch ist oft ein erster wichtiger Schritt. Du hast dich als gute Freundin*guter Freund bewiesen – was als nächstes passiert, liegt nicht in deiner Hand. Denn du bist nicht verantwortlich für deine Freundin*deinen Freund. 

Stand: September 2020

 

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