Hast du gewusst, dass Drogen auf unsere Befindlichkeit nur wirken, wenn sie sich ähnlich verhalten wie Stoffe, die unser Körper selbst erzeugen kann? Das nennt man das Schlüssel-Schloss-Prinzip. Und hast du gewusst, dass dein Körper Stoffe herstellen kann, die ähnlich wie ein Rausch wirken?
Diese Stoffe nennt man körpereigene Drogen. Sie üben eine bestimmte Wirkung auf die Psyche (die seelische Befindlichkeit) aus. Darum nennt man sie auch psychoaktive Substanzen. Sie können beruhigend, angstlösend, betäubend, schmerzstillend, aktivierend, euphorisierend, gefühlssteigernd, konzentrationssteigernd oder auch wahrnehmungsverändernd wirken.
Dein Körper produziert diese Stoffe in Form von Hormonen, Neurotransmittern und Botenstoffen. Hast du schon einmal von Dopamin, Serotonin, Adrenalin, Endorphinen, Oxytocin, Testosteron, Vasopressin, Östrogen oder Acetylcholin gehört? Sie sind im Gehirn, Blut, Darm und in den Organen aktiv. Körpereigene Drogen steuern unser Hunger- und Durstgefühl, unseren Schlaf- Wachrhythmus, die Bindungen zu unseren Mitmenschen, unsere Sexualität, unsere Gefühle aber auch die Motivation, uns Ziele zu setzen und sie zu verwirklichen. Ein Beispiel ist Adrenalin.
Unser Körper stellt diese körpereigene „Droge“ selbst her. Haben wir Stress, bewirkt es, dass sich unser Herzschlag beschleunigt, um unseren Körper auf Kampf oder Flucht vorzubereiten.
Unser Körper kann diese Mittel und ihre Wirkungen jederzeit neutralisieren oder sie auf Abruf bereitstellen. Viele Aktivitäten in unserem Alltag hängen eng mit den körpereigenen Drogen zusammen: Sport, Spiel, Kreativität, Phantasie, Lernen, Risikoverhalten, Ernährung, Beziehungen und Sexualität. Das „Rauschsystem“ in unserem Körper beeinflusst auch, wie wir uns fühlen.
Diese Möglichkeiten helfen dir, das Rauschsystem in deinem Körper zu beeinflussen. So kannst du dir eigene Glücksmomente schaffen, da du mit diesen Tätigkeiten „Glückshormone“ wie etwa Dopamin, Oxytocin und Endorphine freisetzt.
Du hast sicher schon gehört, dass manche Menschen Drogen missbrauchen, indem sie sie regelmäßig nehmen oder immer höher dosieren. Wir können aber auch mit den körpereigenen Drogen übertreiben: wenn wir sie zu sehr aktivieren, kommen wir aus der Balance. Das kann zu Essproblemen, Glücksspielsucht, Computerspielsucht, Sexsucht, Kaufsucht und anderen Störungen führen.
Übrigens: Hast du gewusst, dass die Dosis von Drogen wie THC, Kokain, Alkohol, Nikotin usw. um ein Vielfaches höher ist als die der Stoffe, die unser Körper selbst herstellt? Wenn jemand über längere Zeit Drogen nimmt, gewöhnt sich der Körper daran. Der- oder Diejenige muss zu einer immer höheren Dosis greifen, um dieselbe Wirkung zu erleben. So kann die Person in eine Suchterkrankung gleiten.
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